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Geschichte -  05.09.2019
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Fachwerkhaus vor Verfall bewahrt: Denkmalreise führt Landes-Delegation nach Zaisersweiher

Maulbronn-Zaisersweiher. Der größte Schatz Maulbronns ist unbestreitbar das Kloster. Am Donnerstag aber ging es einmal nicht um das Unesco-Weltkulturerbe, sondern um einen ganz besonderen Schatz im Teilort Zaisersweiher. Dort – genauer gesagt an der Brettener Straße – wurde ein altes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1731 nach den Regeln des Denkmalschutzes aufwändig saniert.

Entstanden ist ein wahres Schmuckstück, das nun von einer Delegation des Landes Baden-Württemberg bewundert wurde. Mit dabei unter anderem die Staatssekretärin Katrin Schütz und Regierungspräsidentin Sylvia Felder, sowie Mitarbeiter der Landesämter für Denkmalpflege Karlsruhe und Stuttgart sowie Landrat-Vize Wolfgang Herz als Vertreter des Enzkreises. Das Fachwerkhaus ist eines der zahlreichen Denkmäler, die die Delegation auf ihrer viertägigen Denkmalreise durch das ganze Land zum Tag des Denkmals am kommenden Sonntag besucht. Sichtlich überrascht vom großen Aufmarsch – die Delegation reiste mit zirka 15 Personen an, hinzu gesellten sich die Vertreter aus der Region – führten die Bauherren und Eigentümer Detlef (59) und Thomas Frodermann (55) den Besuch durch das Haus.

Die beiden Brüder aus Stuttgart fanden das Objekt vor etwa drei Jahren über eine Internetannonce, wo sie zum Verkauf angeboten wurde. „Das Wohnhaus war noch relativ gut erhalten, dafür dass es fast 40 Jahre nicht bewohnt war“, sagte Detlef Frodermann, der mit seiner Frau Roswitha (60) letztlich auch einziehen wird. Und es befand sich noch weitestgehend im Originalzustand, was sie dann zum Kauf bewegte. Die vielen Arbeitsstunden und Kosten, die für die Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses anfallen, haben sie nicht abgeschreckt.

„Es erfordert viel Mut und Engagement, sich an so ein Projekt zu wagen“, wertschätzte Staatssekretärin Katrin Schütz diese Leistung. „Für Denkmalpflege benötigt man einen langen Atem“, ergänzte Claus Wolf, Präsident des Landesamts für Denkmalpflege Stuttgart. „Es ist daher ein Glücksfall, Eigentümer zu finden, die den Wert eines solchen Gebäudes erkennen.“

Kommentar Miriam Schrader:

„Es ist ja durchaus lobenswert, dass das Land Baden-Württemberg seine Denkmäler wertschätzt und Vertreter für deren Huldigung ausschickt. Dem Steuerzahler ist es aber nur sehr schwer zu vermitteln, wenn solche Delegationen aus mehr als einem Dutzend Personen bestehen, die mit mehreren Fahrzeugen durchs Land reisen.“

Mehr über dieses Thema lesen Sie am 6. September in der „Pforzheimer Zeitung - Region Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: mim