Gratis-Parken wegen Corona in Mühlacker und Bad Wildbad kein Thema
Pforzheim/ Mühlacker/ Bad Wildbad. Corona verändert alles: War die Politik bisher stets bemüht, die Menschen weg vom eigenen Auto und hin zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu bewegen, geht der Trend in einigen Städten in Baden-Württemberg derzeit in die entgegengesetzte Richtung. Um das Ansteckungsrisiko in vollen Bussen und Bahnen zu minimieren, wird mancherorts auf die Parkgebühren verzichtet.
In Mühlacker ist das kein Thema. „Die Menschen sollen zuhause bleiben“, stellt Oberbürgermeister Frank Schneider klar. Er wolle keine Attraktivität durch Gratis-Parken schaffen, das die Leute dazu bewege, in der Stadt spazieren zu fahren. An allen Supermärkten in Mühlacker könne man sein Auto kostenfrei abstellen.
Auch in Bad Wildbad soll gebührenfreies Parken wegen des Coronavirus nicht kommen. Drei der vier Parkhäuser seien ohnehin in Landesbesitz, so Bürgermeister Klaus Mack. Das Vierte in der Stadtmitte und der Parkplatz auf dem Sommerberg würden gewöhnlich vor allem von Tagestouristen genutzt. In der derzeitigen Lage wäre eine Gebührenbefreiung kontraproduktiv, so der Rathauschef: „Wir wollen ja, dass weniger Menschen kommen.“
Die Stadt Pforzheim konnte bisher noch keine Auskunft zu dem Thema geben.
Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verzichtet die Stadt Waiblingen seit Ende März auf Parkgebühren, in Freiburg, Ulm, Friedrichshafen und Konstanz sind manche Parkplätze oder Parkende bestimmter Berufsgruppen von Gebühren befreit. In Karlsruhe und Heidelberg ist die Maßnahme kein Thema, in Stuttgart sei sie im Gemeinderat eingebracht worden, aber noch ohne Ergebnis, so die Stadt gegenüber der dpa. Viele der Städte verweisen auf das Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel.
