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Straubenhardt -  16.11.2020
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Keine Einigung im Streit um Terminverlegung: Straubenhardts Turner treten nicht zum Halbfinale an

Straubenhardt. Die KTV Straubenhardt wird am kommenden Samstag nicht zum Halbfinale der Deutschen Turnliga (DTL) bei der TG Saar antreten. Das hat KTV-Trainer Steve Woitalla gegenüber der Pforzheimer Zeitung noch einmal betont. Damit droht dem Titelverteidiger ein kampfloses Aus. „Wenn das so sein sollte, müssen wir es akzeptieren“, sagt Woitalla. Die Straubenhardter hatten versucht, den Wettkampf auf den von der DTL angebotenen Ausweichtermin 5. Dezember zu verlegen und einen entsprechenden Antrag gestellt. Auf diesen Wunsch aber wollte die TG Saar nicht eingehen. Die DTL hat den Antrag der KTV inzwischen auch abgelehnt.

Schwer nachvollziehbar

Begründet hatten die Schwarzwälder ihren Wunsch auf eine Verlegung des Wettkampfes mit der „gesamtgesellschaftlichen Verantwortung“. Es sei schwer nachzuvollziehen, dass die DTL letztlich auf dem Termin 21. November beharre, wenn die Politik, an ihrer Spitze Kanzlerin Angela Merkel, allenthalben dazu aufrufe, unnötige Reisen und Kontakte zu vermeiden.

Bei der TG Saar moniert man, dass es von Straubenhardter Seite keine persönliche Kontaktaufnahme gegeben habe. „Uns liegt nur das Schreiben der vertretungsberechtigen Kanzlei vor, das uns am Dienstag erreicht hat“, wird der TG-Vorsitzende Thorsten Michels in der Saarbrücker Zeitung zitiert.

Briefe statt Gespräche

Das aber will Woitalla so nicht stehen lassen. Er habe frühzeitig versucht, Michels telefonisch zu erreichen. Der aber habe den Anruf nicht entgegengenommen und auch nicht zurückgerufen. „Stattdessen kam dann kurz darauf ein Brief der TG Saar mit der offiziellen Einladung zum Wettkampf am 21. November.“ Erst daraufhin habe man sich in Straubenhardt dazu entschlossen, ebenfalls schriftlich zu antworten und dazu auch die fachliche Hilfe einer Kanzlei in Anspruch genommen, „um unserem Wunsch nach einer Verlegung des Wettkampfes die entsprechende Wichtigkeit und Dringlichkeit zu verleihen“.

Die Positionen scheinen unversöhnlich. „Es gab bisher keine enge Abstimmung mit uns über eine mögliche Verlegung. Für uns steht der 21. November als Austragungstag fest und wir wollen dann auch turnen“, sagt Thorsten Michels und erklärt: „Dafür haben wir im Vorfeld alles ausgerichtet und getan und in enger Abstimmung mit den Behörden ein strenges Schutzkonzept erstellt.“ Steve Woitalla sieht das gänzlich anders: „Die DM im Turnen ist abgesagt. Die zweite und dritte Liga der DTL sind abgesagt, ebenso die Wettkämpfe in der Rhythmischen Sportgymnastik. Die DTL gibt uns die Chance auf einen Ausweichtermin. Dann verstehe ich nicht, warum man darauf pocht, unbedingt am 21. November zu turnen.“ Der Straubenhardter Trainer verweist auch darauf, dass er „seine Jungs“ – sprich: die Turner – durch ganz Deutschland fahren lassen müsse. „Und dann muss man in diesen Zeiten auch noch Übernachtungen organisieren, weil die ja nachts nicht mehr nach Hause kommen.“

„Regeln eigentlich klar“

Kein Konsens – das bedeutet in diesem Fall wohl Finaleinzug für die TG Saar. Die DTL hat sich festgelegt, dass der ursprüngliche Termin steht, wenn sich beide Vereine nicht einvernehmlich einigen. Den Antrag der KTV auf Absetzung/Verlegung des Wettkampfes hat die Abteilung Männer der DTL abgelehnt. Die von der TG Saar ergriffenen Schutzmaßnahmen seien behördlich genehmigt, damit stehe der Austragung des Wettkampfes nichts im Wege. „Wenn sich beide nicht einigen, sind die Regeln eigentlich klar“, unterstreicht auch DTL-Pressesprecher Nils B. Bohl, dass die Saarländer dann zum Sieger erklärt werden. In Straubenhardt wird man das zähneknirschend akzeptieren.

„Wir haben das ja nicht aus dem Bauch heraus entschieden. Wir können damit leben“, sagt Steve Woitalla.

Für das zweite Halbfinale zwischen dem TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau und der Siegerländer KV gab es übrigens ebenfalls einen Antrag auf Verlegung. Die Siegerländer hatten unter anderem argumentiert, dass es wegen geforderter Corona-Tests und den gültigen Quarantäneregelungen extrem schwierig bis unmöglich sei, ausländische Starter für den Wettkampf an die Geräte zu bringen. Auch diesen Antrag hat die DTL abgelehnt.

Autor: ok