Keltern gehen die Gewerbegrundstücke aus - über diese Lösung wird nun nachgedacht
Keltern-Dietlingen. Ihren Flächennutzungsplan (FNP) fortschreiben will die Gemeinde Keltern. Auch im Gemeinderat soll die Thematik demnächst wieder fortgesetzt werden. Tatsächlich sind seit geraumer Zeit für Gewerbe und Wohnen diverse Neubaugebiete beziehungsweise Abrundungsareale im Gespräch. Dabei hat es die Kommune schwer, geeignete Flächen zu finden. Denn nicht zuletzt zeigt sich an dieser Stelle die Kehrseite der lieblichen und von herrlicher Landschaft umgebenen Weinbaugemeinde. Denn man kommt immer wieder in Konflikt mit der Ökologie. Nicht zuletzt gibt es aber auch Gebiete, die aufgrund der kleinteiligen Eigentümerstruktur nur erschlossen werden können, wenn genügend Beteiligte mitziehen.
Vor Jahren war es das Interkommunale Gewerbegebiet (IKG) Dammfeld an der Regelbaumstraße, das sowohl Keltern als auch Birkenfeld auf Jahre hinaus die Chance auf an- oder umsiedlungswillige Unternehmen bieten sollte. Und der Erfolg gab der Idee recht. Mittlerweile siedelt Birkenfeld auf der anderen Seite der Regelbaumstraße bereits sein von Anfang an geplantes Erweiterungsgebiet fürs Dammfeld auf. Im zuvor ausgewiesenen, ersten Dammfeldabschnitt ist für Keltern nun bald Schluss. Im Gespräch mit Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger unterstreicht der Verwaltungschef: „Die Gemeinde Keltern hat aktuell noch zwei Grundstücke zum Verkauf. Insgesamt hatten wir nach der Fertigstellung der Erschließung 35 Gewerbegrundstücke im IKG Dammfeld auf der Kelterner Gemarkung zum Verkauf.“ Es habe auch immer mal wieder aus verschiedenen Gründen Grundstücksrückgaben gegeben. Sei es durch firmeninterne Umorganisationen und Umstrukturierungen oder auf Grund nicht eingehaltener Bauverpflichtungen. Bochinger weiter: „Aktuell haben wir wegen einer nicht erfüllten Bauverpflichtung und dem daraus resultierenden Rückübertragungsrecht der Gemeinde ein laufendes Verfahren, zu dem wir allerdings keine weiteren Aussagen aktuell treffen werden.“
Lösung auf eigenem Gebiet?
Bereits seit Jahren hat auch Keltern eine Erweiterung des IKG auf eigener Markung ins Auge gefasst. Nachdem erste Ideen, die einer Zustimmung Birkenfelds bedurft hätten, verworfen worden waren, hatte Keltern zuletzt daran festgehalten, eine Lösung im nordwestlichen Bereich der gemeindefläche zu realisieren. Zu klären sind dabei neben topographischen Rahmenbedingungen Aspekte im Zusammenhang mit dem Landschaftsschutzgebiet „Kelterner Obst- und rebengäu“, dem FFH-Gebiet „Pfinzgau Ost“ sowie einem regionalen Grünzug. „Inwieweit es im Zuge der Neuaufstellung des FNP eine Erweiterungsfläche geben wird und wie groß diese sein wird, kann aktuell nicht gesagt werden, da der Gemeinderat das Thema FNP und Erweiterungsflächen generell nochmals in einer Klausursitzung beraten möchte“, unterstrich Bochinger auf Nachfrage der „Pforzheimer Zeitung“.
Perspektivisch positioniert sich die Verwaltung allerdings klar: „Eine Erweiterungsfläche wäre aus Sicht des Verwaltung auf Kelterner Gemarkung im Bereich IKG Dammfeld umsetzbar“, so Bochinger.
