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Mühlacker -  23.12.2025
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Photovoltaik-Offensive in Mühlacker: So viel Strom kommt von städtischen Dächern

Mühlacker. Bisher gibt es Photovoltaikanlagen nur am Freibad und bei der Wendlerschule in Lomersheim. Die Umsetzung neuer Installationen für Theodor-Heuss-Gymnasium und Rathaus erfolgt erst im kommenden Jahr.

Mühlacker B10 Verkehr Drohne
Auch auf dem Dach des Rathauses sollen künftig PV-Anlagen stehen. Foto: Röhr

Bereits im Frühjahr hat der Gemeinderat mit einem einstimmigen Grundsatzbeschluss den Weg vorgegeben: Die Stadt Mühlacker soll bei Photovoltaik auf kommunalen Dächern vorangehen. Doch was ist aus der angekündigten PV-Offensive geworden und wie viel Strom kommt inzwischen tatsächlich von städtischen Dächern?

Einen konkreten Schritt hat die Stadt bereits im vergangenen Jahr gemacht. Wie der städtische Pressesprecher Philipp Schad auf PZ-Anfrage mitteilt, wurde bei der Sanierung der Lomersheimer Wendlerschule die dortige PV-Anlage, bislang im Eigentum der Stadtwerke, an die Stadt verkauft. Sobald die derzeitige Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ausläuft, soll die Anlage demnach auf Eigenverbrauch umgestellt werden. Der erzeugte Strom werde dann direkt im Schulbetrieb genutzt, statt wie bislang überwiegend ins Netz eingespeist zu werden.

„Gemeinsam mit der PV-Anlage am Freibad ist die Anlage Wendlerschule damit dann die zweite Photovoltaikanlage im städtischen Betrieb“, sagt Schad.

Beide Installationen kämen zusammen auf eine Leistung von rund 150 Kilowatt und eine Jahresproduktion von etwa 147.000 Kilowattstunden Strom – das würde in etwa den Strombedarf von rund 40 bis 50 durchschnittlichen Haushalten decken. Aus Sicht der Stadt ein erster Schritt hin zu mehr kommunaler Energieautonomie.

Solar für Rathaus und THG

Weitere Projekte stehen noch in den Startlöchern. Laut Schad haben sich Stadt und Stadtwerke darauf verständigt, für die Dächer des Rathauses und des Theodor-Heuss-Gymnasiums ebenfalls PV-Anlagen zu realisieren. Seit April liefen Gespräche zur Angebotserstellung. Die Stadtwerke hätten beide Dächer inzwischen besichtigt und den Stromverbrauch der Gebäude analysiert. Konzeption und Umsetzung seien nach aktuellen Stand jedoch erst für das kommende Jahr vorgesehen.

Im Rahmen der Haushaltsberatungen hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen, den Ansatz von 250.000 Euro für die PV-Planungen auf dem Rathaus und dem THG ins Zahlenwerk aufzunehmen.

Mehrfach angemahnt

Wie die Verwaltung in diesem Rahmen auf eine Anfrage der SPD-Fraktion antwortete, habe man „das Thema mehrfach bei den Stadtwerken angemahnt. Die übrigen Dächer wurden über die Stadtwerke der Bürger-Energie angeboten. Es gibt hier allerdings noch keine Rückmeldung.“ Zur Erinnerung: Ziel der Bürger-Energie Region Mühlacker ist es, den Ausbau der erneuerbaren Energie zu fördern. Wie sich zeigt, geht die PV-Offensive jedoch schleppend voran. Langfristig bleibt aber die Richtung klar: Stadt und Stadtwerke betonen ihre gemeinsame Zielsetzung, Photovoltaik konsequent auf kommunalen Dächern auszubauen und damit eine sichtbare und wirtschaftlich sinnvolle Energiewende vor Ort voranzubringen.