Gemeinden der Region
Keltern -  16.05.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Rutronik Stars Keltern stehen vor großem Umbruch im Kader

Keltern. Nur wenige Tage nach dem Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft haben die Verantwortlichen der Rutronik Stars die Gespräche mit den Spielerinnen des aktuellen Kaders abgeschlossen. Dabei zeichnete sich eine fast komplette Rundumerneuerung des Kaders ab. Kelterns Sterne-Himmel erhält ein völlig neues Aussehen.

Sicher ist, dass Kimberley Pierre-Louis, Renata Pudlakova, Kristina Rakovic, Marta Tudanca, Mante Kvederaviciute, Ezinne Kalu, Rebecca Tobin und Emma Stach in der nächsten Saison nicht mehr das Trikot der Sterne tragen werden. Das sind insgesamt acht Spielerinnen. Bei einigen war bereits bekannt, dass sie gehen. Bei anderen war die Trennung erwartet worden. Dass der Umbruch nun so groß ausfällt, ist doch etwas überraschend.

„Gewinn von Silber ein Erfolg“

„Nach einer sehr schwierigen Saison waren wir gezwungen, unser Team neu aufzustellen“ so Dirk Steidl, Manager der Sterne. „Wenn man einmal bedenkt, welche Probleme wir in dieser Saison hatten, so ist der Gewinn der Silbermedaille ein großer Erfolg.“

Dabei hatten es die Sterne in der Finalserie gegen den neuen Meister Herner TC kurzzeitig sogar in der Hand, ihren Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. „Nach dem Last-Second-Sieg in Spiel drei waren wir nah am Titel, aber spätestens nach der Verletzung von Jasmine Thomas am Ende dieser Partie hatten wir unser Pulver verschossen“ so Steidls Fazit.

Weitermachen will man in Keltern auf jeden Fall mit den langjährigen Sterne-Spielerinnen Jasmine Thomas, Linn Schüler und Marina Markovic. Auch Milica Deura soll in der kommenden Spielzeit wieder zum Sterne-Kader gehören. Die Gespräche hier sind weit fortgeschritten, die Sterne wollen zeitnah Vollzug melden.

Jetzt darf man gespannt sein, wie die Mannschaft künftig aussehen wird. Mit Emmanuelle Mayombo steht ein Neuzugang bereits fest, die Belgierin spielte bereits in der Saison 2016/17 für Keltern. Das ist womöglich auch der Ansatz für weitere Neuverpflichtungen: Ehemalige Spielerinnen zurückzuholen, Spielerinnen, bei denen man weiß, was man an ihnen hat. So sind vom Meisterteam 2018 noch Spielerinnen wie Orange Amber und Mailis Pokk in Keltern in bester Erinnerung.

Schwierige Suche

Deutlich schwieriger scheint es, gute deutsche Spielerinnen zu verpflichten. „Eigentlich ist es fast unmöglich, ambitionierte deutsche Spielerinnen zu bekommen. Es gibt einfach keinen Markt und auch zu wenige Spielerinnen, die sich ausschließlich auf den Profisport fokussieren“ so Steidl. Zumal die Sterne nach Angaben des Managers ihrer Linie treu bleiben wollen, deutsche Spielerinnen nicht bei anderen Vereinen abzuwerben. „Wir müssen das Beste aus der Situation machen, auch wenn wir damit selber nicht unbedingt glücklich sind“ so Sterne-Coach Hergenröther.

In Keltern rechnen die Verantwortlichen nun damit, wegen der Missachtung der sogenannten „Positivquote“ von der Konkurrenz kritisiert zu werden. Doch Steidl lehnt es kategorisch ab, „Alibi-Plätze im Kader zu vergeben“. Man wolle nicht der Quoten wegen junge Spielerinnen im Bus durch ganz Deutschland fahren, und sie so davon abhalten, in anderen Teams zu spielen und schulisch voranzukommen.

Laut Steidl haben die Sterne andererseits die Wünsche von DBB-Sportdirektor Ralph Held nach einer internationalen Ausrichtung sowie der Professionalisierung des Standortes umgesetzt. Was fehle, seien ausreichend deutsche Spielerinnen, die diesen Weg begleiten können.

Autor: PZ