Gemeinden der Region
Ispringen -  20.07.2018
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Sanierung im Ispringer Wohngebiet „Mahler“ wird immer teurer

Ispringen. Die Sanierung im Ispringer Wohngebiet „Mahler“ wird immer teurer. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag eine Bauausschreibung aufgehoben, weil das Firmenangebot um 51,7 Prozent über der Kostenberechnung lag. Im Februar dieses Jahres hatte das Gremium beschlossen, weitere Sanierungsarbeiten an dem ausgedehnten Treppen- und Wegenetz im steilen Gelände durchzuführen.

Gleichzeitig sollen die neun, nach heutigen Maßstäben zu engen Zugangsschächte zu den Hauptleitungen der Kanalisation erneuert werden. Dabei hätte der in der Ausführung technisch einfachere untere Teil (BA II Nord) von Ende August dieses Jahres bis Ende Mai 2019 ausgeführt werden sollen, der Teil BA III Süd später.

Nach der Kostenberechnung des planenden Ingenieurbüros vom Mai 2018 sollte die Gesamtmaßnahme 1,85 Millionen Euro kosten. Für den Teil BA II Nord waren rund 872 000 Euro errechnet worden. Wie ein Vertreter des Ingenieurbüros ausführte, hätten sich zwar sieben Firmen für die Ausschreibung des ersten Bauabschnitts interessiert, jedoch habe nur eine Firma ein Angebot abgegeben. Deren Angebotssumme liegt bei 1,32 Millionen Euro – ist also mit 450.000 Euro um mehr als die Hälfte höher als die Berechnung. Das Ingenieurbüro empfahl, den Auftrag nicht zu vergeben und die Ausschreibung wegen Unwirtschaftlichkeit und fehlender Vergleichsangebote aufzuheben. Der Rat folgte diesem Vorschlag. Gleichzeitig wurde aus seiner Mitte die Frage laut, ob und in welchem Umfang die Sanierung bei dieser Preissituation derzeit überhaupt notwendig ist.

Die Schächte zum Einstieg ins Kanalnetz wurden anscheinend bisher nicht genutzt. Auch sei akut kein Problem im Netz selbst zu beheben. Die Treppen könnten – soweit notwendig – vom Bauhof ausgebessert werden. Auch wurde vorgeschlagen, die Kanalführung zu begradigen und deswegen mit Anliegern Gespräche zu führen.

Ferner keimte Hoffnung auf, dass der technische Fortschritt die Inline-Sanierung von Kanälen bei stärkerem Gefälle möglich macht. Da die Baumaßnahme im Rahmen der Ortskernsanierung erst im Jahr 2022 abgerechnet werden sollte, will man sie entsprechend hinausschieben.

Autor: Manfred Schott