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Pforzheim -  10.09.2025
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Schlechtes Wetter drückt Besucherzahlen der Pforzheimer Freibäder: Doch wie steht es um die Hallenbadsaison?

Pforzheim. Bei Fußballbundesligisten würden Experten von Übergangs- oder Umbruchsaison sprechen, und frei nach Ex-Torjäger Jürgen Wegmann ließe sich sagen: Erst gab es zu wenig Personal, dann kamen noch Abgänge dazu. Die Saison in Pforzheims Freibädern schließt angesichts verregneter Monate mit einem Minus von rund 13.000 Badegästen im Vergleich zum Vorjahr. Sowohl im Juli als auch im August und September lagen die Besucherzahlen unterhalb der Vorjahreswerte. Die Freibadsaison endet nun am Sonntag mit der Schließung des Wartbergbads.

Wartbergbad Tristesse Saisonabschluss
Sehr stilles Stilleben: Rettungsschwimmer Jörg Augenstein steht mit Schirm im Septemberregen am menschenleeren Springerbecken des Wartbergbads. Foto: Meyer

Das Nagoldbad hat Ende August geschlossen, um so zeitig mit der Sanierung zu beginnen, dass die Freibadsaison 2026 wie geplant stattfinden kann. Das wird auch im Wartbergbad der Fall sein – mit der Einschränkung, dass das Planschbecken entfallen wird.

Dabei hatte sich die Saison gut angelassen: Sowohl im Mai auf allerdings zeittypisch niedrigen Niveau als auch im Juni lagen die Besucherzahlen weit über denen des Vorjahres – im Mai um 40 Prozent im Wartbergbad, gar um 60 Prozent im Nagoldbad. Im Juni waren es in beiden Bädern jeweils mehr als doppelt so viele, und das half sogar, den schlechten Juli auszugleichen – zur Saisonhalbzeit lagen die Zahlen noch im Plus, obwohl in diesem ersten Hochsaisonmonat das große Wartbergbad mit 10.692 weit weniger als die Hälfte der 24.169 Besucher des Vorjahres zählte und auch im Nagoldbad nur etwas mehr als die Hälfte registriert wurde.

Der August mit nur etwa 60 Prozent der Vorjahreszahlen ließ die Saison dann vollends unrettbar werden. „Die Freibadsaison 2025 lief nicht so gut, wie wir uns das gewünscht hätten“, gibt der städtische Pressesprecher Philip Mukherjee die Position des Eigenbetriebs Pforzheimer Verkehrs- und Bäderbetriebe (EPVB) wieder. Zentraler Grund: „Das sehr schlechte Wetter im Juli, auch im August waren die Temperaturen leider nicht mehr so, dass die Pforzheimerinnen und Pforzheimer ähnlich oft wie im August 2024 ins Freibad gehen wollten.“ Personalquerelen, Abgänge und in der Folge verringerte Öffnungszeiten kamen hinzu.

Wenn es im Freibad nicht läuft, wirkt sich das meist in der Halle aus: Einen Lichtblick bei den Besucherzahlen stellt das Huchenfelder Bad dar, das am 30. April in Betrieb ging. „Das Stadtteilbad wird sehr gut angenommen. Wir haben dort circa 1600 Besucher im Monat bei einer Öffnungszeit von 18 Stunden wöchentlich“, teilt der EPVB mit. Diese Zeiten waren indes im Frühjahr als zu gering in die Kritik geraten – auch der Umstand, dass das für 16 Millionen Euro öffentlicher Mittel gebaute Bad montags, dienstags und samstags gar nicht für zahlende Gäste zur Verfügung steht.

„Derzeit versucht der EPVB die Öffnungszeiten zu erweitern“, so Mukherjee.

Dazu seien noch verschiedene Abstimmungen notwendig. Entlastung gibt es andernorts: „Das Stadtteilbad Eutingen wird mit den bisherigen Öffnungszeiten für den öffentlichen Badebetrieb ab Samstag, 4. Oktober, wieder öffnen.“ Das ältere und deutlich kleinere der beiden Stadtteilbäder hat dann rund 30 Stunden die Woche geöffnet, montags und mittwochs nachmittags bis abends, samstags und sonntags ganztägig. Ein Früh- und Vormittagsschwimmen unter der Woche gibt es im öffentlichen Pforzheimer Badebetrieb lediglich in Huchenfeld, donnerstags ab 8 und bis 13 Uhr.

Aktive Personalsuche

Das hat nicht zuletzt mit den in Pforzheim wie landesweit existierenden Schwierigkeiten zu tun, genügend Aufsichtspersonal zu finden. Wie in den vergangenen Jahren auch, werde der EPVB über Stellenausschreibungen nach Personal suchen, so Mukherjee. „Geworben wird dafür auch in den Schulen und Hochschulen. Zudem wird der EPVB verstärkt selbst zum Fachangestellten für Bäderbetriebe ausbilden, um Personal in der Zukunft zu gewinnen.“

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