Spätherbst-Ernte: In der Region gibt es vereinzelt Erdbeeren
Enzkreis/Kreis Ludwigsburg. Spätherbst-Ernte in Südhessen lässt Produzenten auch in der Region hellhörig werden: Allerdings werten Chancen unterschiedlich bewertet.
November-Erdbeeren gibt es aktuell in Südhessen. Wie überregionale Medien berichten, haben einige Betriebe den bewussten Versuch unternommen, den Temperaturverlauf der zurückliegenden Wochen dazu zu nutzen, einigen frühen Sorten, die sonst im Frühjahr geerntet werden, die Chance zu geben, in diesem Jahr nochmals geerntet zu werden.
Und wie sieht die Lage in der Region aus? Um es vorwegzunehmen. Die hiesigen Erdbeerproduzenten sind sich bei der Beurteilung nicht einig. Klimawandel hin und Marktchancen her: Ob sich der Aufwand für solch geringe Menge lohne, müsse kritisch hinterfragt werden. Im Übrigen sei das Naturphänomen nicht neu. Immer mal wieder hätten frühe Sorten schon im November ihr fruchtiges Gesicht gezeigt.
Mit dem Panoramahof der Familie Fellmann in Neulingen (Enzkreis) und Obstbau Beck in Eberdingen (Kreis Ludwigsburg) gibt es zwei große Erdbeerproduzenten mit stattlichen Selbstpflückerfeldern in der Region. Johannes Fellmann beobachtet seit 20 Jahren einen Klimawandel. Weist aber darauf hin, dass es schon immer sortenabhängig Pflanzen gegeben habe, die im späteren Jahresverlauf noch einmal Früchte entwickelten.
Es handele sich aber um wirtschaftlich vernachlässigbare Größenordnungen und im Grunde genommen halte man von diesem Marktsegment wenig, denn die Erdbeere solle ein saisonal klar zuzuordnendes Produkt bleiben, so Fellmann. Andere arbeiteten gezielt mit Terminkulturen, um im Herbst nach acht- bis neunwöchigem Verlauf nochmals Erdbeeren anbieten zu können. Das wolle man auf dem Panoramahof nicht, so Fellmann.
Beim Anbieter Beck mit Hofläden in Eberdingen (im Volksmund gerne „Erdbeerdingen“ genannt) und Wiernsheim ist man offen. Vor zwei, drei Jahren habe man sogar ein ganzes Feld mit Erdbeeren im Herbst gehabt. Technisch sei das möglich, aber auch aufwendig. Das müsse jeder für sich einschätzen, unterstreicht Andreas Beck. Man müsse wissen, ob der Verbraucher zu dieser Jahreszeit noch heimische Erdbeeren am Markt wolle, Erntehelfer müssten zur Verfügung stehen.
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