Vom Pfarrhaus zum Café: Das tut sich in Ottenhausen
Straubenhardt-Ottenhausen. Eigentlich hätte jetzt im Advent die Generalprobe stattfinden sollen. Doch muss das „Café im alten Pfarrhaus“ coronabedingt noch geschlossen bleiben. „Ein Café und dazu noch ein christliches. Eines, in dem viele Ehrenamtliche ihre Begabungen einbringen können, in dem Gäste wertschätzend willkommen geheißen werden, Menschen aus Ottenhausen und anderswo einen Ort der Begegnung finden. Das war schon lange ein Traum von mir“, sagt Pia Pfrommer.
Mit dem Leerstand der Pfarrerswohnung im Ottenhäuser Pfarrhaus, seit Sommer 2019, rückte die Verwirklichung von Pfrommers Traum in greifbare Nähe. Vorangebracht durch eine kleine Steuerungsgruppe und vielfältig unterstützt von über 30 Helfern aus unterschiedlichen Orten und Kirchengemeinden, wurde die Idee im Laufe der Monate Wirklichkeit. Erst galt es, die Zustimmung des Kirchengemeinderates einuholen, dann die Unterstützung vom Bauingenieur, grünes Licht der bürgerlichen Gemeinde und Landratsamt für die Umnutzung abzuwarten, Gespräche mit dem Verbraucherschutz des Landratsamts und mit einem Steuerberater zu führen – so ging es Schritt für Schritt voran.
Die Einrichtung des Cafés zeugt von Geschmack und einem Händchen der Helfer für Dekoration. Viel beigetragen hat dabei Beate Stamm mit dem Nähen von Vorhängen und Tischdecken. Im Februar wurden die Zimmer gestrichen, weitere Spenden an Geschirr und Möbeln trafen ein. Im März dann, unmittelbar vor dem ersten Lockdown, gab es beim Bücherflohmarkt eine Probeöffnung des Cafés. Auch Menschen, die vorher skeptisch waren, genossen anerkennend die gemütliche Atmosphäre. Ansprechende Tischgruppen, fast durchweg gespendet oder günstig erworben, warten nun auf die ersten Gäste im ehemaligen Ottenhausener Pfarrhaus und neuen Café.
„Während des Lockdowns hat mir das Abschleifen von Tischen und Stühlen, ganz allein für mich, neue Zuversicht geschenkt“, verrät Helferin Ingrid Schäfer. „Und als im Sommer Schulkinder aus dem Ort mithalfen, war es nochmal so schön.“ Den Kaffeevollautomaten besorgte günstig ein Neu-Ottenhäuser, der gleich noch zur Kaffee-Verkostung einlud, berichtet Jutta Zink, ebenfalls Helferin. Im Frühjahr 2021 soll wöchentlich am Donnerstagnachmittag sowie am Freitagvor- und -nachmittag geöffnet werden. Sofern bis dahin die Feuerschutzvorkehrungen im Krabbelgruppenzimmer fertig sind.
Pläne über die erste Einarbeitungsphase hinaus gibt es auch schon: Lesungen, ein kleiner Verkauf und eine Gartenöffnung. Auch das möchte die Gruppe auf den Weg bringen. Miteinander und mit Gottes Hilfe.
