Kräuter- und Erntemarkt bringt den Spätsommer nach Maulbronn
Maulbronn. Die Energie des Maulbronner Klosterhofes kann man förmlich spüren“, befand Ralf Pikal aus Reutlingen. Bereits zum vierten Mal auf dem örtlichen Ernte- und Kräutermarkt vertreten, wurde dem Händler für Filzwaren aller Art ziemlich schnell bewusst, dass es sich hierbei um keine gewöhnliche Verkaufsveranstaltung handele – im positiven Sinne wohlgemerkt.
Auch Veranstalterin Gabriele Bickel, mitunter als Maulbronner „Kräuterhexe“ bekannt, kann eine rasante Zunahme an Ausstellern verzeichnen: „Als wir vor elf Jahren begonnen haben, waren es 23, heute sind wir bei 65 Ausstellern“, so die Organisatorin.
Alles von Hand gefertigt
Vor allem, dass nichts maschinell, sondern alles von Hand gefertigt wurde, mache den besonderen Reiz des Ernte- und Kräutermarktes aus, sagte Bickel.
Die Verkäufer sind gerne für ein unverfängliches „Schwätzle“ bereit, alles ist persönlich, wenn nicht gar familiär. Das Thema in diesem Jahr: Die Verbindung des deutschen Südwestens zu den französischen Nachbarn, als Themenmotto der Staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg auch mit „Ziemlich gute Freunde – mit Schwert, Charme und Esprit“ betitelt.
Klar, dass auch in Maulbronn die französische Flagge der Trikolore an vielen Ständen nicht fehlen durfte. Landestypische Köstlichkeiten wie beispielsweise Flammkuchen, Crêpes oder auch marokkanische Spezialitäten standen da im Einklang mit heimischen Produkten wie etwa Olivenöl, Schinken, Salami, dem Kuchen der Landfrauen, aber auch Handgeschnitztem, Dekomaterialien, Bekleidungsstücken, Modeschmuck, Lavendelseife, Schuhe und noch vielem mehr.
Saison endet nach Halloween
Bereits beim Betreten des Klosterareals wurde es groß und fruchtig: Am Stand von Hannelore Hettler und Rahel Heck wurden rund 20 Kürbissorten angeboten. Über 100 würden zudem im heimischen Gehöft in Eberdingen angepflanzt. „Vor allem kochbare Sorten wie der Hokkaido oder der Spaghetti-Kürbis gehen hervorragend“, verriet Heck, wobei die Saison wie jedes Jahr fast schon zu Halloween, wenn aus den Kürbissen lustige Geister werden, erst abgeschlossen wird. Bickel, die den Markt als perfektes Bindeglied zwischen dem sommerlichen Klosterfest und dem Weihnachtsmarkt sieht, schätzte die Zahl der Besucher am Wochenende auf rund 1500 Personen.