Maulbronner Gemeinderat führt Waldbegehung durch – und rechnet mit höheren Investitionskosten
Maulbronn. Auf Schusters Rappen – streckenweise aber auch mit Autos – machten sich Maulbronns Bürgermeister Andreas Felchle samt Stadträten unter Führung von Förster Ulrich Klotz, dem Leiter des Enzkreis-Forstamts Andreas Roth und Forsteinrichter Thomas Lehn auf den Weg durch den Maulbronner Wald. Dringendes Ziel ist die Verjüngung der Althölzer, wie auch Thomas Lehn in der anschließenden Gemeinderatssitzung in der Stadthalle bestätigte. Möglichst viele Baumarten sollen auf Verjüngungsflächen über Naturverjüngung nachgezogen werden. Insbesondere will man klimaneutrale Baumarten, darunter Eiche, Roteiche, Douglasie und Nuss, stärker etablieren. Die Schwarzkiefer ist als Pionierbaumart auf der Deponie vorgesehen.
„Die älteren Bestände, darunter alte Buchen, bekommen aufgrund der Trockenheit Stress“, so Ulrich Klotz, der im Wald auf flachgründige Standorte verweist. Denn bereits nach 50 bis 80 Zentimetern stoße man auf Fels und Stein, die den Bäumen nicht genügend Feuchtigkeit spenden. Trockenheit ist die Folge, was sich beim Waldbegang auch in den Kronen zeigte.
Trockenschäden bei alten Buchen gibt es beispielsweise in Schmie. Deshalb setzt man auch dort besonders auf Verjüngung, auf die Baumart Eiche beispielsweise. In diesem Zusammenhang hat der Förster auch den Schutz vor Wildverbiss vor Augen, so soll in Schmie ein Zaun die Rehe davon abhalten, die angestrebte Naturverjüngung wieder zunichtezumachen. Je nach Standort und Böden setzt man auf unterschiedliche Baumarten und Verjüngungsziele. Angestrebt werde dort beispielsweise ein Eichen-Mischwald. Klotz verweist gegenüber der PZ in diesem Zusammenhang auf Baumarten wie Elsbeere, Speierling, Hainbuche, Feldahorn, Vogelkirsche, aber auch Winterlinde und Roteiche können einen Eichen-Mischwald erfolgreich und vielfältig ergänzen.
Fest steht, dass höhere Investitionskosten für die Pflege der jungen Bestände, für Ergänzungspflanzungen und für die Instandhaltung der Waldwege auf die Stadt zukommen, die die Erträge künftig mindern. In den vergangenen Jahren spülte der Wald mit durchweg positiven Ergebnissen regelmäßig Geld in die Stadtkasse. Geplant ist bis 2030 den Holzeinschlag auf 4,9 Festmeter pro Jahr und Hektar festzulegen.
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